Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 18

1909 - Leipzig : Hirt
18 I. Die Französische Revolution. Schiffe und Kunstgegenstände an Frankreich ausgeliefert waren. Die französische Regierung bildete aus der Lombardei, dem Herzogtum Modena und Teilen des Kirchenstaates die Zisalpinische Republik; Genua wurde zur Ligurischen Republik erklärt. Der Rhein bildete die Grenze gegen Frankreich. Zu Rastatt sollte ein Kongreß zusammentreten, um die Entschädigungen festzusetzen, die die deutschen Fürsten für ihre Verluste auf dem linken Rhein ufer erhalten sollten. Damit war der erste Koalitionskrieg zu Ende. 4. Bonapartes Zug nach Ägypten 1798—1799 und der zweite Koalitionskrieg 1798—1802* Nach seinen Ruhmestaten in Italien ließ Napolon sich vom Direktorium den Auftrag geben, Ägypten zu erobern. Dieser Feldzug war gegen das meerbeherrschende England gerichtet, obschon Ägypten unter türkischer Oberherrschaft stand wie noch heute. Ägypten ist das Land, das den Handel Europas mit Afrika und Asien vermittelt. Wer Ägypten stark und geschickt beherrscht, beherrscht auch den Handel nach dem Morgenlande. Während der Kreuzzüge hatte sich gezeigt, wie wichtig der Besitz Ägyptens ist. Die Besitzungen in Asien waren nicht zu halten, weil Ägypten nicht in der Hand der Kreuzfahrer war. Deshalb hatte Ludwig Ix. von Frankreich den Gedanken des Papstes Innozenz Iii. verwirklichen wollen, Ägypten zu unterwerfen, um von da aus die Besitzungen in Palästina zu schützen. Sein Plan war nicht gelungen. Leibniz machte später Ludwig Xiv. auf Ägypten aufmerksam. Napoleon nahm den Plan dieser großen Männer auf. Gern gab das Direktorium seine Zustimmung, um den ruhmreichen, beim Heere außerordentlich beliebten Feldherrn möglichst weit von Frankreich und doch im Interesse Frankreichs zu beschäftigen. Man fürchtete damals schon eine Militärdiktatur. Um die Engländer zu täuschen, ließ Bonaparte in den französischen Nordseehäfen umfangreiche Schiffsbauten herstellen, als habe er eine Landung'an der englischen Küste im Sinne. Unerwartet ging die französische Flotte im Mai 1798 zu Toulon unter Segel, nahm die Insel Malta, die von Kaiser Karl V. dem Johanniterorden überwiesen worden war, landete bei Alexandrien, siegte bei den Pyramiden und zog in Kairo ein. Unterdessen wurde seine Flotte bei Abukir von dem englischen Admiral Nelson geschlagen. Die Türkei hatte wegen des Einfalls in Ägypten Frankreich den Krieg erklärt und rüstete in Syrien zu einem Gegenangriff. Deshalb zog Bonaparte nach Syrien, nahm Jaffa und belagerte Acre; kehrte dann nach Ägypten zurück, weil die Bevölkerung sich gegen die französische Herrschaft empörte. Bei Abukir, wo ein türkisches Heer auf englischen Schiffen gelandet war, stellte er die französische Waffenehre durch Vernichtung des türkischen Heeres wieder her.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 77

1909 - Leipzig : Hirt
9. Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Hauptstaaten. 77 gewiesen wurde, erklärte er der Türkei den Krieg. England und Frankreich traten auf die Seite der Türken, Österreich und Preußen blieben neutral. Bemerkenswert in diesem Feldzuge ist die von den Franzosen mit großer Tapferkeit ausgeführte Eroberung des Kriegshafens Sewastopol auf der Halbinsel Krim und die Erstürmung des Malakowtnrmes. Die Russen retteten ihre Waffenehre durch die Einnahme der starken armenischen Festung Kars. Nach dreijährigem Kampfe wurde 1856 zu Paris der Friede geschlossen. Rußland gab Kars zurück, erhielt dafür das verlorene Sewastopol; das Schwarze Meer wurde den Handelsschiffen aller Völker geöffnet; Rußland verpflichtete sich, im Schwarzen Meere nicht mehr Kriegsschiffe zu halten als die Türkei, auch wurde den russischen Kriegsschiffen die Fahrt durch den Bosporus und die Dardanellen untersagt. Die christliche Bevölkerung der Türkei wurde unter den Schutz der Großmächte — nicht Rußlands allein — gestellt; der Sultan sicherte ihnen gleiche bürgerliche Rechte wie den mohammedanischen Untertanen zu. Frankreichs Kriegsruhm war durch den Krimkrieg bedeutend gestiegen, der russische gesunken. Rußland hatte Hilse von Österreich erwartet als Gegenleistung für die Unterstützung bei der Niederwerfung des ungarischen Aufstandes. Die österreichisch-russische Waffenfreundschaft, die die preußische Regierung stets gehemmt und zu dem Vertrage von Olmütz genötigt hatte, war in die Brüche gegangen. Englands auswärtige Politik hat große Erfolge zu verzeichnen, die auch den übrigen Mächten teilweise zugute gekommen sind. Ihr ist zu danken, daß China einige Häfen dem europäischen Handelsverkehr öffnete. Die Veranlassung dazu ist nicht rühmlich. Der Vizekönig von Kanton in China hatte ein strenges Verbot gegen den Opiumhandel erlassen. Seitdem wurde Opium durch englische Schiffe eingeschmuggelt. Dies veranlaßte die chinesische Regierung zu einem Edikt, das die Auslieferung aller Opiumkisten anordnete. Englische Kaufleute wurden gezwungen, über 2000 Kisten Opium in den Kantonfluß zu werfen; zugleich wurde aller Handelsverkehr mit England abgebrochen. Daher entstand 1840 der sogenannte Opiumkrieg, in dem die Chinesen schließlich unterlagen. Im Frieden mußte China 1841 Hongkong an England abtreten und fünf Häfen dem englischen Handel öffnen. Chinesische Übergriffe gegen fremde Kaufleute führten 1857 einen neuen Krieg Englands und Frankreichs gegen China herbei. In den Friedensbedingungen wurde beiden Nationen freier Handel zugestanden, die Duldung des Christentums und Zulassung von englischen und französischen Gesandtschaften am Hofe zu Peking ausbedungen. Mit Japan wurde 1860 ein Handelsvertrag geschlossen, der auch dieses Land dem englischen Handel öffnete. In Indien hatte eine Vereinigung von Kaufleuten, Ostindische Kompanie genannt, den Handel beherrscht und das Land im Einver-

3. Für Präparandenanstalten - S. 114

1912 - Breslau : Hirt
> 114 C. Länderkunde. und bildeten das „Niederungs- oder Niedermoor", aus dem Bruchwald entstand, dessen absterbendes Holz feste Torfschichten bildete. Auf ihnen siedelten sich die anspruchslosesten Pflanzen (Wollgras, Heide und besonders Laubmoose) an, und damit begann die Bildung des Hochmoors, das sich durch immer neue Pflanzenpolster vergrößerte und erhöhte. Das Wasser des Sees wurde nach der Mitte zusammengedrängt, das Moor wölbte sich nhrglassörmig und erhob sich bis 8 m über die Umgebung. Das Hochmoor hat seine größte Ausdehnung in Nordwestdeutschland, im Regierungsbezirk Stade, an der ostfriesisch-oldenburgischen Grenze und an der mittleren Ems. § 172. Ausnutzung. Jahrhundertelang diente das Moor nur dazu, als Brennstoff dem Menschen den Torf zu liefern. Dann folgte die von Holland her eingeführte Brandkultur, bei der das nmgehackte und von der Sonne getrocknete Moor angezündet wird. Das ist die Ursache des „Moordampfes", der als „Höhenrauch" ganze Teile Nord- und Mittel- dentschlands belästigt. In die abgekühlte Asche wird der Buchweizen ge- sät, dessen Ernte aber sehr unsicher ist. Eiu großer Fortschritt war die gleichfalls von Holland her eingeführte Fehnknltnr. Sie besteht darin, daß ein Kanal, der mit einem schiffbaren Gewässer in Verbindung steht, in schnurgerader Richtung ins Moor hineingegraben wird. Auf ihm fährt der Fehnbewohner mit dem Schiffe den Torf zur Stadt und bringt Dung- ftoffe wieder zurück. So entstehen mit der Zeit blühende Ortschaften. Die größte deutsche Moorkolonie ist Papenburg (8). Mit großem Eifer ver- sucht man in der Gegenwart, die großen Moorflächen auch uoch auf audere Weise zu kultivieren. Wenn alles Moor im Deutschen Reiche uutzbar ge- macht wäre, brauchten wir weder Roggen noch lebendes Vieh einzuführen, und der Wert des dann möglichen Rindviehbestandes würde sich gegen den jetzigen um 1 Milliarde Mark steigern. 6. Die Entwässerung und die Tieflandsbuchten. § 173. Die Entwässerung des Westelbischen Flachlandes geschieht durch Rhein, Ems, Weser und Elbe. Bei Bonn tritt der Rhein in die Kölnische Tieflandsbucht ein, die zwischen Sauerland und Eifel südwärts bis zur Mündung der Sieg reicht. Sie ist wegen der Nähe der reichen Bergwerks- und Industriegebiete dicht bevölkert und städtereich. Neben den Städten am Rhein sind wichtige Jndnstriemittelpunkte: München-Gladbach, der Hauptsitz der rheinischen Banmwollindnstrie, und Krefeld (129; — 1840: 26), der erste Platz des Deutschen Reiches für die Samt- und Seidenindustrie. Am Rhein liegt Köln an der Stelle, wo die große Heerstraße jetzt Eisenbahn — längs des Nordrandes der Ardennen den Rhein erreicht. Die User sind hoch und fest, eine frühere Flußteilung erleichterte die Uberbrückung an dieser Stelle, die noch sür kleine Seeschiffe erreichbar ist. Hier entstand durch die Römer die nach der Gemahlin des Germanikus genannte Colonia Agrippina. ■ Im Mittelalter wurde die Stadt der Sitz eines Erz-

4. Für Präparandenanstalten - S. 69

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. Ss' §100. Die Rhön ist die Wasserscheide zwischen Weser und Main. Sie'erscheint als eine von einzelnen Gipfeln unterbrochene waldarme Hoch- fläche, auf der sich infolge des Wasserreichtums ausgedehnte Torfmoore bilden konnten. Die Bevölkerung lebt in dürftigen Verhältnissen. Im 80 liegt an der Fränkischen Saale das Solbad Kissingen. Die zwischen den Bergmassen liegenden Täler dienen dem Verkehr. Vogelsgebirge und Taunus werden getrennt durch die gesegnete Wetterau. Sie bildet den letzten Abschnitt der großen Heerstraße von der Nordsee über Kassel an den Rhein. § 101. In der Senke zwischen Vogelsberg und Rhön fließt die Kin- zig nach Sw, die Fulda nach N. Diese Senkung ist ein Teil der großen Straße — jetzt Eisenbahn — zur Verbindung der mittleren Elbe mit Main und Rhein (über Erfurt—eisenach—hanau). Au ihr liegen die bedeu- teudsteu hessischen Städte, wie Fulda, das zu den ältesten Städten Deutsch- lauds zählt. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, dessen Lieblingsort Fulda war, liegt hier begraben. Einer seiner Schüler hat das dortige Kloster gegründet. In der zweitgrößten Niederung Hessens liegt Kassel (153), die größte gewerb- und handelsreiche Stadt in Hessen. Der Abhang des Ha- bichtswaldes wurde durch die prachtliebenden hessischen Kurfürsten £u der Wilhelmshöhe, einer der schönsten Parkanlagen Deutschlands, umge- schaffen. Das Schloß gleichen Namens ist als einstige Residenz Jerömes und als Aufenthalt des gefangenen Napoleon Iii. mit der deutschen Geschichte eng verknüpft. Bei Münden wird die Fulda von der Werra aufgenommen, und der durch die Vereinigung entstandene Fluß führt den Namen W efer. Zeichnung: Das Fulda- und Kinzigtal. Die Eisenbahn Minden— Frankfurt mit den daranliegenden Städten wird eingetragen. § 102. d) Das Weserbergland. Es ist das Bergland zu beiden Seiten der Weser von Münden bis Minden. Die höchsten Erhebungen erreichen kaum 500 m. Auf der rechten Seite liegt das fchöne Waldgebiet des Solling, dessen Buntsandsteinplatten als Material für Dächer, Fliesen und Grabsteine seit Jahrhunderten verschickt werden, und der Deister, dessen Steinkohlen für die Industrie der Stadt Hannover wichtig sind. § 103. Das Wesertal von Münden bis Minden mit seinen wech- selnden Formen ist eins der reizvollsten deutschen Flußtäler. Am Flusse liegen Holzmiudeu, Höxter und das ehrwürdige Korvey, unter den Karolingern und Sachsen die größte deutsche Missionsanstalt. Hameln liegt in einer Talmulde. Weiter nördlich durchbricht der Fluß die Weser- kette und bildet die bekannte Westfälische Pforte (Porta Westfalica = Eingang von Westfalen her), eine niedrige, breite Pforte zwischen Weser- gebirge und Teutoburger Wald. Wittekinds- und Jakobsberg sind die sagenumwobenen Pfeiler des Tores. Die alte Heerstraße verlief links am Fluß, und hier entstand durch Karl den Großen Minden, früher Festung und jetzt Hauptstadt des Regierungsbezirks. Hier kreuzt der im Bau be- grissene Mittellandkanal die Weser. (Schleusentreppen.)

5. Für Präparandenanstalten - S. 71

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 71 Zeichnung: Das Wesertal von Münden bis Minden. Nur die drei Hauptbogen der Weser werden beachtet. § 106. Die wichtigste Verkehrslinie östlich der Weser ist das Tal der Leine. Sie entspringt auf dem Eichsfelde, nähert sich der Werra, um dann aber nach N umzubiegen und der Aller zuzufließen. An ihr liegt die Universitätsstadt Göttingen und in einer Seitenbucht die vou alters her durch ihr Bier bekannte kleine Industriestadt Einbeck. Weiter unterhalb empfängt die Leine von rechts aus dem Harz diejunerste. An ihr liegt Hildesheim, reich an Kirchen und altertümlichen Bauten. Zeichnung: Das Leinetal und feine Städte. Die schon im Tief- lande liegenden Städte Hannover und Linden sind aufzunehmen. $107, c) Politische Übersicht. 1. Das Hessische Bergland wird be- wohnt von den Hessen, den Nachkommen der alten Chatten, die ihre Heimat nie verlassen haben. a) Der Anteil des Großherzogtums Hessen umfaßt den Vogelsberg nebst Umgebung und wird durch einen schmalen Streifen der preußischen Provinz Hessen-Nassau von dem südlichen Teile des Großherzogtums getrennt. Aufgabe. Welche Städte liegen in Hessen? b) Anteil der Provinz Hessen-Nassau. 2. Das Weserbergland zeigt in staatlicher Hinsicht ein buntes Bild. a) Das Fürstentum Waldeck mit Arolsen. Die innere Verwaltung wird von Preußen geführt; zu dem Läudcheu gehört das getrennt davon liegende Pyrmont, eins der älteren deutschen Bäder mit Eisenquellen. b) Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bückeburg. c) Das Fürstentum Lippe mit der Hauptstadt Detmold. Diese drei Staaten zählen zusammen nur etwa Mill. (evangelische) Einwohner. ä) Anteil des Herzogtums Braunschweig. 6! Anteil der Provinz Hannover. f) Anteil der Provinz Westfalen. Aufgabe. Welche Städte liegen in den Anteilen unter ä—f? 3. Thüringen und der Harz. § 108. Östlich der Leine und Werra folgt der dritte Hauptteil der Mitteldeutfchen Gebirgsschwelle: Thüringen und der Harz. Seine Ostgrenze bilden Saale und Elster, mit denen zuerst das Gebiet der Elbe erreicht wird. a) Thüringen. Das thüringische Land zeigt im Sw einen in nord- westlicher Richtung verlaufenden Gebirgszug, der aus dem Frankenwalde und dem Thüringer Walde besteht. Der Frankenwald ist mit dem Fichtelgebirge verwachsen und bildet die südöstliche Verbreiterung des Thüringer Waldes. Seine nach No fanft geneigte Platte wurde von jeher als bequeme Heerstraße beuutzt (Saalfeld und Jena 1806) und bot auch der Saaletalbahn einen bequemen Anstieg. Die steilen Felsentäler der Saale und ihrer Zuflüsse sind von malerischer Schönheit.

6. Für Präparandenanstalten - S. 217

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 217 zum Toten Meere abfallen. Jerusalem liegt 800 m über dem Meere auf einer Bergzunge, die durch tiefe Täler aus der Hochebene herausgeschnitten ist. Es hat etwa 100000 Einwohner, von denen ein Viertel Juden sind. Die Stadt ist durch eiue Eisenbahn mit der Hafenstadt Jasa verbunden. Die in Jasa an- gesiedelten Württemberger, die außerdem noch vier Niederlassungen in Palä- stina begründeten, haben die Bodenkultur und den Handel lebhaft gefördert. Aufgabe. Wieviel beträgt die Entfernung Jerusalems vom Toten Meere, wieviel der Höhenunterschied? Die nördliche F orts etzuu g d er I ord ausenke, das „Hohle Syrien", trennt den steil abfallenden Antilibanon vom Libanon, dessen höchste Häupter (3300 m) glänzende Schneehauben tragen. In Stufen füllt der Libanon zum Meere ab; hier liegt das Land der alten Phönizier, ein mit Weinreben, Öl- und Fruchtbäumen gesegneter schmaler Küstenstreifen mit ehemals guten Häfen, der die Bewohner auf das Meer wies. Nordsyrien ist ein altes Durch- gaugslaud zwischen Mittelmeer und Mesopotamien, Kleinasien und Arabien. Siedlungen. Nordsyrien, das ebenso wie das Heilige Land bei künst- licher Bewässerung reiche Ernten zeitigt und ein treffliches Viehzuchtland sein könnte, gehört zum Türkischen Reiche. In der Mitte liegt Damaskus, eine herrliche, gartenreiche Oase mit berühmter Damastweberei und Metall- industrie. Die Eisenbahnverbindung mit Beirut, dem Haupthafen der ganzen Küste, hat seine Bedeutung als Ausgangspunkt der Karawanen noch erhöht. Knotenpunkt der nördlichen Karawanenwege ist Aleppo an der nordsyrischen Bahn, ebenfalls in fruchtbarer Umgebung. § 338.X 3. Mesopotamien, d. h. Zwischenstromland, ist das Gebiet des Euphrät und des Tigris, ein heißes Land, das nur an den Flüssen und so weit bewohnbar ist, wie man es durch Berieselung bewässern kann. In den südlichen Gegenden ist das einst so fruchtbare Land durch den Verfall der Bewässerungsanlagen und Kanäle versumpft und mit Schilf- und Rohr- dickicht bestanden, der obere Teil ist Steppe oder Wüste. Hier liegt Mosul 'mößull, von dem ein Baumwollgewebe, der Musselin, seinen Namen hat. In der Nähe lag einst Ninive, die alte assyrische Königsstadt (deutsche Ausgrabungen). Wo im Tieflande die beiden Flüsse einander am nächsten kommen, entstand Babylon, angeblich ein Quadrat von 20km Seiteuläuge. Ein Rest des Tempels des Sonnengottes Bel überragt noch heute die Ebene. Nördlich von dieser Ruinenstätte liegt Bagdad (125), früher Sitz der Kalifen, jetzt durch Handel wieder die zweitgrößte Stadt der Asiatischen Türkei. Die Bewohner sind Hirtenstämme und meist arabischer Abkunft. Die auch von Kurden und Türken bewohnten Städte treiben Handel. Die Engländer unterhalten einen regen Dampferverkehr von Indien durch den Persischen Golf bis hierher. Auf dem Tigris fahren ihre Ozeandampfer bis Bagdad. Die deutsche Bagdäd-Bahu wird mutmaßlich bei el-Koweit enden und die Reise von England nach Vorderindien um 6 Tage abkürzeu. Zeichnung: Der Persische Meerbusen und Mesopotamien. Der Schnittpunkt des 50. Längen- und des 30. Breitenkreises liegt im No des Persischen Meeres. Städte: Maskat, Bäsra, Bagdad, Mösul.

7. Für Präparandenanstalten - S. 226

1912 - Breslau : Hirt
226 C. Länderkunde. In der Mitte ist Schanghai (700! das Eingangstor zum reichen Tal des Jäutsekiäug, Mittelpunkt des Tee- und Seidenhandels, Hauptziel der fremden Dampfer, mit großer Europäerstadt. Die noch junge, im Aufblühen begriffene „Deutsche Medizinschule" bildet Chinesen zu Ärzten aus. Am Jäntsekiäng liegt Hankan-Wutschaug, als Endpunkt der europäischen (besonders britischen und deutschen) Seedampferfahrt der Hauptstapelplatz europäischer, meist britischer Kauflente. Im Süden wurde den Fremden zuerst der Hafen Kanton geöffnet. Tie Stadt hat gewaltigen Umfang, enge Straßen voll dichten Menschen- 120. Hausboothafen von Kanton. Gegen eine Viertelmillion Menschen leben hier auf dem Flusse in verankerten Dschunken, die als Haus boote eingerichtet sind und aus denen auch noch Haustiere gehalten werden. gedränges und bildet die bedeutendste Industriestadt Chinas. Ein großer Teil der auf wenigstens 800000 und höchstens auf 2,5 Mill. geschätzten Stadtbevölkerung wohnt in der „Schiffstadt" auf dem Strome. Von den fremden Besitzungen^ entwickelte sich Hongkong, die britische Insel mit der Stadt Viktoria, zum Hauptmarkt für die Süd- Provinzen Chinas und zum Landungsplatz aller großen Dampferlinien. In Schantung ist das schöne Tsingtan der Hauptort der deutschen Pachtung Kiautschou ^kjaudschö-u^. (§ 435.) Der deutsch-chinesische Handel ist bedeutend und in schnellem Ausschwuuge. Das Deutsche Reich i England, Portugal, Frankreich. Deutschland und Japan haben im Chinesischen Reiche Besitzungen „gepachtet auf 99 Jahre".

8. Für Präparandenanstalten - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Der Fudschijama, südwestlich von Tokio (3728 m). Aus der anmutigen Landschaft Nippons steigt von breiter Grundlage der abgestumpfte Kegel des weithin sichtbaren „heiligen" Berges sanft an. Eine blendend weiße Schneehaube krönt ihn. Dieser Vulkan, der 1708 den letzten Ausbruch erlebte, wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vordergrunde eine Vorstadt von Tokio, rechts Schirmtannen.

9. Für Präparandenanstalten - S. 227

1912 - Breslau : Hirt
Il Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 227 unterhält wie alle anderen Welthandelsstaaten Postdampferfahrten nach China. Die hochentwickelte Küstenschiffahrt wird fast ausschließlich von deutschen Reedereien betrieben. Aufgabe. Beschreibe das Bild 120 aus dem Gedächtnis! Zeichnung: Die Ostküste Chinas vom Golf von Tongking bis Korea. Die Unterläufe der drei Flüsse sind zu berücksichtigen, ebenso der Kaiserkanal. Städte: Kanton, Schanghai, Nanking, Dalni, Port Arthur, Tsingtau, Tientsin, Peking, Mnkden. § 352. 3. Die ostasiatischen Inseln. Die in Bogen geordneten Inseln beginnen im N mit Kamtschatka und dem Kurileubogen, dann folgt der Japanische Jnselbogen von Sachalin über Jeso, (Nippön oder) Hondo nach Kulschiu, darauf der Riukiubogen, der bis Formösa über den Nördlichen Wendekreis hinausreicht. Die vulkanreichen Inseln sind der Rest der versunkenen Landbrücke zwischen dem 8 und Kamtschatka und leiden auch heute noch unter zahlreichen Erdbeben. ai Sachalm ist stark bewaldet und reich an Steinkohlen und Petroleum. Die nördliche Hälfte der auch durch Robbenschlag ergiebigen und von wert- vollen Fischgründen umgebenen Insel ist russisch, die südliche japanisch. b) Die Japanischen Inseln. Mit Korea 670000 qkm, 64 Mill. Eiuw.) Aufgaben. 1. Vergleiche Japans Breitenlage mit der Italiens! 2. Gib Vergleichspunkte und Unterschiede zwischen Großbritannien und Japan an! 3. Wie verläuft der 50." n. Br. zu beiden? 4. Was folgt daraus für Japan? 5. Aus welchen Hauptinseln besteht es? 6. Warum ist für Japan der Besitz Koreas wichtig? Die Japanischen Inseln sind sehr gebirgig, etwa vier Fünftel so groß wie das Deutsche Reich mit rund 50 Mill. Einwohnern, d. i. mehr als Großbritannien und Irland. Durch ihre offene Lage beherrschen sie den ^Seeverkehr Ostasiens. Das Deutsche Reich sendet Industriewaren, wissen- schaftliche Instrumente und Bücher nach Japan und bezieht Seide, Kampfer, Kupfer und Fette von dort her. Der höchste und berühmteste Berg Japans ist der durch seinen ab- gestumpften Kegel auffallende Fudschisäma (über 3700 m), ein tätiger Vulkan, den die Japaner mit Vorliebe auf ihren Industrie- und Kunst- waren darstellen. (Vgl Buntbild!) Er ist am Fuße von dichtem Wald und am Gipfel von einem Eisgürtel umschlossen. Das Klima ist ozeanisch und gesund. Der südliche Teil der Inseln wird durch den Golfstrom des Großen Ozeans, den Küro-Schio, erwärmt. Der Anbau des Landes liefert im N Getreide und Holz, im 3 Reis, Tee, Baumwolle, Seide usw. Eine sehr bedeutende Nähr- und Erwerbsquelle ist die Fischerei. Die Japaner sind das vorgeschrittenste Volk der Mongolischen Rasse, wie die Chinesen höflich, freundlich und würdevoll, aber reinlicher und von einem erstaunlichen Nachahmnngsgefchick gegenüber den Erstndnngen Fremder. In großer Zahl kommen sie nach Europa und Amerika, um sich die Errungenschaften der Neuzeit zu eigen zu machen. Ihre Unterrichtsanstalten 15*

10. Für Präparandenanstalten - S. 228

1912 - Breslau : Hirt
228 C. Länderkunde. und wissenschaftlichen Institute sind nach europäischem Muster eingerichtet, zahlreiche europäische Gelehrte hat man ins Land gerufen. Tie moderne Großindustrie (Weberei, Eisen, Schiffbau) blüht rasch auf. Das Heer ist uach preußischem, die Kriegsflotte nach britischem Vorbild eingerichtet und ausgebildet. Städte. Tokio (fast 2 Mill.) ist in den alten Stadtteilen schmucklos und unansehnlich, von dörflichem Aussehen, in den neuen eine moderne Großstadt. Die Haupthäfen für den Auslandsverkehr sind: Jokohäma, der Hafen Tokios, das China nahegelegene Nagasaki auf Kiufchiu, Kobe, Osaka und der Hafen der Industriestadt Kiöto. Zeichnung: Das Japanische Reich. Der 140. Längenkreis halbiert das Ganze. Die einzelnen Buchtungen der Insel sind unwesentlich. Port Arthur, die Kurilen, die Rinkin-Jnseln, die genannten Städte. F. Jnnerasien. § 353. Jnnerasien ist das zusammenhängende, hochgelegene Gebiet der abflußlosen Wasserbecken und der diesen Raum rings umgebenden Raud- gebirge. Die Gewässer der Randgebirge fließen teils nach den Meeren, teils nach den abflußlosen Seen Westasiens ab. 1. Die Randgebirge. Der Himalaja (— Wohnung des Schnees) reicht vom Durchbruchstale des Indus bis zu dem des Brahmaputra. Er ist reichlich doppelt so lang wie die europäischen Alpen. Durch die Arten der Gesteine, durch die großartigen Erscheinungen der Vergletschernng und die Verschiedenheit der nördlichen und der südlichen Randlandschaften ist er den Alpen ähnlich. Er unterscheidet sich von ihnen dadurch, daß er für die Ströme keine Wasserscheide bildet, sondern von ihnen durchbrochen wird, ferner durch die Armut an Seen und Pässen. Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde. An seiner Südseite erhebt sich der eisumpanzerte Mount^ Everest smannt ewereßt] zu einer - Höhe von 8800 m. Im Av zieht ihm parallel die riesige Mauer des Kettengebirges Karakorüm. Es trifft im W nahe zusammen mit dem Hindnküsch und dem Pamir, einem seenreichen und von breiten Mulden durchzogenen Hochland (5000 m). Der Tienschan, dessen Ketten fächerartig nach Nw sich öffnen, nähert sich ihm gleichfalls im W. Auch im 0 ist Zentralasien abgeschlossen: 1. durch die meridional streichenden Ketten des östlichen Tibet, die sich nach Hinterindien fort- setzen, 2. durch Randgebirge, von denen das Ehingan^schingän^-Gebirge das längste ist. Nur im N hat die Umwallnng Lücken, deren bedeutendste, die breite Mulde der Dsnngarei, eine Senke zwischen den Steilabfällen des Tien- schan und des goldreichen Altai ist. (§ 344.) Am Baikal-See schließen die südsibirischen Gebirge den Wall.
   bis 10 von 15268 weiter»  »»
15268 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15268 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 63
1 226
2 188
3 676
4 998
5 485
6 3147
7 460
8 1197
9 400
10 1126
11 2876
12 318
13 4089
14 145
15 635
16 160
17 1330
18 1309
19 386
20 81
21 128
22 1026
23 859
24 1323
25 224
26 509
27 351
28 454
29 1099
30 122
31 327
32 397
33 130
34 1003
35 344
36 649
37 1253
38 2189
39 441
40 118
41 354
42 204
43 85
44 69
45 814
46 522
47 269
48 1333
49 606

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1380
1 368
2 131
3 758
4 1860
5 674
6 591
7 103
8 312
9 959
10 1074
11 1022
12 180
13 239
14 495
15 837
16 939
17 1714
18 153
19 198
20 272
21 826
22 255
23 841
24 163
25 325
26 443
27 180
28 1302
29 233
30 98
31 20
32 106
33 447
34 210
35 53
36 394
37 613
38 156
39 175
40 689
41 483
42 195
43 851
44 1196
45 665
46 266
47 1448
48 1451
49 943
50 371
51 125
52 146
53 197
54 695
55 206
56 114
57 5622
58 155
59 232
60 157
61 763
62 467
63 133
64 789
65 1139
66 430
67 528
68 541
69 551
70 2518
71 287
72 460
73 414
74 490
75 213
76 1985
77 910
78 63
79 952
80 386
81 50
82 215
83 495
84 180
85 132
86 263
87 150
88 86
89 3520
90 115
91 299
92 1845
93 49
94 577
95 1129
96 280
97 3136
98 1340
99 89

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 21093
1 12115
2 9822
3 13498
4 7322
5 16058
6 27805
7 19409
8 4666
9 19066
10 15052
11 10130
12 23634
13 16026
14 14709
15 9313
16 14204
17 8469
18 13745
19 21532
20 4764
21 11320
22 10287
23 4295
24 22230
25 19302
26 14297
27 11030
28 18404
29 17363
30 12547
31 7731
32 17077
33 69761
34 22298
35 11385
36 8078
37 10189
38 7762
39 27982
40 17064
41 7188
42 19170
43 22174
44 13645
45 6088
46 13641
47 19642
48 9530
49 10935
50 26551
51 39696
52 26668
53 7103
54 38469
55 16085
56 7167
57 5676
58 14591
59 70119
60 8504
61 14520
62 22059
63 5713
64 10465
65 19188
66 7247
67 15486
68 6056
69 6797
70 7931
71 15849
72 10952
73 15839
74 10909
75 15857
76 8252
77 13413
78 19069
79 9458
80 20483
81 110253
82 7268
83 19900
84 15935
85 11557
86 10083
87 9834
88 10928
89 13412
90 9148
91 22548
92 10098
93 8291
94 11167
95 19035
96 7157
97 14364
98 11297
99 11864
100 61542
101 9486
102 25618
103 17550
104 10624
105 8650
106 8318
107 13091
108 7447
109 16867
110 13821
111 16134
112 13851
113 10790
114 14846
115 10311
116 13954
117 5533
118 8516
119 21331
120 10486
121 26048
122 11445
123 14328
124 23856
125 16601
126 10455
127 30701
128 8090
129 16521
130 9281
131 39141
132 11451
133 28212
134 10861
135 5900
136 60985
137 9650
138 7402
139 13537
140 15753
141 7526
142 24916
143 21728
144 7803
145 23701
146 9609
147 5523
148 16477
149 9154
150 10383
151 14502
152 30444
153 9177
154 12784
155 18368
156 22686
157 16246
158 10712
159 14106
160 10917
161 9210
162 9385
163 8882
164 10788
165 15016
166 25843
167 7361
168 11357
169 9906
170 7490
171 20569
172 14095
173 34987
174 8737
175 68843
176 15700
177 54366
178 7195
179 26970
180 10456
181 8868
182 34310
183 84687
184 15135
185 6482
186 7512
187 10250
188 26096
189 11596
190 6408
191 13174
192 14920
193 23297
194 10771
195 14808
196 31427
197 11305
198 11370
199 16505